Der katholische Kirchenchor St. Oswald, Achstetten, blickt auf eine  über 130jährige Tradition zurück. Seit den 1970er Jahren probt der ursprünglich reine Männerchor als gemischter Chor. Zu seinem Reperoire zählen neben der traditionellen kirchenmusikalischen Literatur auch moderne Lobpreisgesänge und weltliches Liedgut.

Außer den Gottesdiensten an den wichtigsten kirchlichen Feiertagen gestaltet der Chor auch Familiengottesdienste. Ein besonderes Highlight ist das traditionell alle zwei Jahre stattfindende Kirchenkonzert mit vorheriger Probenphase und Probenwochenende in Obermarchtal.

Ein musikalischer Ruheplatz am Wasser - Psalm 23 erklingt in der gut besuchten St.-Oswald-Kirche

Knapp 200 Besucher hatten sich am vergangenen Sonntag in der Achstetter St.-Oswald-Kirche eingefunden, um der Aufführung der Kantate des amerikanischen Komponisten Pepper Choplin „Psalm 23 – der Herr ist mein Hirte“ beizuwohnen. Nach dem einstimmenden Glockengeläut verströmte schon das erste Stück mit seinen litaneiartigen Wiederholungen „Wir sind nicht allein“ und den dynamischen Steigerungen sicherlich bei vielen Zuhörern Gänsehaut-Feeling, spätestens mit Einsetzen der lyrischen Sopran-Solostimme von Annerose Wanner, die auch bei zwei weiteren Stücken der Kantate mit schöner Überstimme glänzte. Die Stücke wechselten sich jeweils mit meditativen Sprechtexten ab, mit angenehmer Stimme vorgetragen von Anna Merath. Der Chor überzeugte insgesamt besonders mit sauberer Intonation, deutlicher Aussprache, präziser Rhythmik und aufmerksamem Agieren. Das Instrumentalensemble vorwiegend bestehend aus Blas- und Percussioninstrumenten harmonierte wunderbar zum Chorklang. Besonders hervorzuheben sind die ausdrucksstarken Soli (so bei Nr. 4 dargeboten von Simone Schuster an der Klarinette oder im sechsten Stück „Du tröstest mich“ vom ersten Hornisten Adriano Orlandi). Im dritten Stück („Stärk meinen Geist“) erklang nicht zuletzt mit den lautmalerischen Vogelrufen der Querflöte (Carolin Schöttler) oder den plätschernden Wellenbewegungen von Klarinette und Harfe ein Hauch von Hirtenidyll. Eindrucksvoll ist den Zuhörern sicher auch das Stück „Und ob ich auch wanderte im finstern Tal“ mit schwerem schreitendem Wandermotiv im Gedächtnis geblieben, das an der Stelle „wenn ein lieber Mensch stirbt“ völlig zum Stillstand kommt, nach Aufnahme des Wandermotives aber immer wieder von bestärkenden Einwürfen in etwas schnellerem Tempo „Du bist bei mir“ durchsetzt wird. Genauso überzeugend, jedoch völlig gegensätzlich wirkte das von Taktwechseln und rhythmischen Finessen geprägte Stück „Führe mich auf dem Pfad der Gerechtigkeit“, das die Aufführenden ebenfalls mit Bravour meisterten und nach dem lang anhaltenden Schlussapplaus und den Standing Ovations nochmals als Zugabe darboten. Im abschließenden „Deine Güte und Liebe“ mit seiner endzeitlichen Zuversicht („ich werde leben im Hause des Herrn auf ewig“) zauberte das Ensemble mit breiten Triolen und vollem Klang einen Hauch von Filmmusik in die Kirche.

Die Gewählte Vorsitzende des Kirchengemeinderates, Andrea Wieland, bedankte sich abschließend bei allen Musikern und hob besonders das Engagement der Chorleiterin Andrea Schöttler hervor, die seit 22 Jahren in Achstetten kirchenmusikalisch tätig ist und mit ihrer gesamten fünfköpfigen Familie musikalisch mitwirkte.

Seit 2001 leitet Andrea Schöttler den Achstetter Kirchenchor. Nach  ihrem Studium der Schul- und Kirchenmusik in Karlsruhe  wohnt sie seit 1998 in Laupheim und unterrichtet dort seit 2010 am  Carl-Laemmle-Gymnasium. Sie ist musikalisch vielfältig tätig, unter  anderem als Organisatorin  und Interpretin  der Achstetter Kirchenkonzerte.

Die Chorproben finden freitags von 20 bis 21.30 Uhr im Gemeindehaus statt (Winter: Probenbeginn 19.30 Uhr).

Kontakt:  schoettler-laupheim(at)t-online.de oder Tel. 07392 912719 bzw. Vorstand Eugen Merk (Tel. 07392 8794)

Hier unsere Probenplan für das erste Halbjahr 2024!