Tätigkeits- und Jahresbericht des Kirchengemeinderats Achstetten

Seit dem letzten Tätigkeitsbericht des Kirchengemeinderats am Christkönigssonntag 2022, also seit gut einem Jahr, ist in unserer Kirchengemeinde wieder einiges passiert. Einen Teil haben Sie bestimmt schon mitbekommen, wie zum Beispiel die umgefallene Mauer zwischen Kirche und Pfarrhaus. Gerne berichten wir Ihnen davon, warum die Mauerreste dort über ein Jahr liegen geblieben sind sowie von den weiteren sichtbaren und unsichtbaren Dingen, die im vergangenen Jahr hier in der Kirchengemeinde Achstetten geschehen sind.

Zuerst möchte ich für das letzte Jahr einen Dank an all meine hauptamtlichen Mitarbeiter richten, sie haben wieder so einiges geleistet. Wir durften auch unsere langjährige Gemeindereferentin Andrea Pracht in ihren wohlverdienten Ruhestand verabschieden. Ende Juli wurde sie in Burgrieden in einem feierlichen Gottesdienst und mit einem kleinen Stehempfang verabschiedet. Dreizehn Jahre war Frau Pracht in unserer Seelsorgeeinheit tätig. Mit viel Engagement und Freude hat sie sich in die Erstkommunion- und Firmvorbereitung eingebracht. Durch ihre Begeisterung für die Botschaft Jesu und ihren Einsatz ist Frau Pracht vielen Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Gemeindemitgliedern zu einer wertvollen Begleiterin auf ihrem Glaubensweg geworden. Aufgrund der angespannten Personalsituation im pastoralen Bereich haben und werden wir für Frau Pracht keinen Ersatz bekommen.

Ein Thema, das alle Kirchengemeinden der Seelsorgeeinheit und im Übrigen alle Institutionen der ganzen Diözese gleichermaßen betraf, war die Erstellung eines "Schutzkonzepts zur Prävention von sexuellem Missbrauch". Die Diözese Rottenburg-Stuttgart zieht Lehren aus der Vergangenheit und möchte eine Kultur des achtsamen Miteinanders und der Verantwortung auf allen Ebenen gestalten. Dazu gehörte auch, bis zum Ende des Jahres 2023 ein Schutzkonzept, also quasi einen Verhaltenskodex, zu erarbeiten. Dies beschäftigte uns fast ein Jahr. Es ist uns gelungen, dieses Thema mit Hilfe unserer Gemeindereferentinnen Frau Amann und Frau Pracht in der vorgeschriebenen Systematik gut aufzustellen und zukunftsfähig zu machen. Es wird künftig in unserer Seelsorgeeinheit auch Schulungen geben, um Hauptamtliche und Ehrenamtliche für das Thema zu sensibilisieren.

Nun zurück zu unserer Kirchengemeinde St. Oswald: Dieses Jahr durften wir vier neue Ministranten beim Fest unseres Patroziniums in die Ministrantengemeinschaft, aufnehmen, eine Ministrantin hat zum Jahresende ihren Dienst beendet, sie wird beim nächsten Patrozinium offiziell verabschiedet. So sind es mittlerweile wieder 21 Ministranten.

In den Sommerferien hat unser Jugendausschuss etwas Neues ausprobiert: den „Miniwettbewerb“. Im Ministrantenplan war niemand eingeteilt, das ist in den Ferien immer schwierig. Stattdessen konnte ministrieren, wer Zeit hatte. Den „Siegern“ winkten Gutscheine, es gab einen ersten und drei zweite Plätze. Alle anderen, die sich beteiligten, wurden für ihren Einsatz mit einer großen Tafel Schokolade belohnt. Der Wettbewerb kam bei unseren Minis gut an, einmal waren sogar sechs Minis in einem Gottesdienst. So war diese Idee ein Gewinn für die ganze Kirchengemeinde.

Die Adventszeit startete bei uns vorletztes Jahr mit einem Knall: Die Mauer zwischen Kirche und Pfarrhaus stürzte am 08.12.2022 gegen 22 Uhr aufgrund der Schneelast ein. Wir haben uns über ein Jahr mit diesem Thema beschäftigt und ich kann Ihnen sagen, das hat leider nicht sehr viel Spaß gemacht. Das Landesamt für Denkmalpflege vermutete, dass die Gründungsmauer etwa aus der Zeit um 1400 stammt. Es forderte eine Dokumentation des eingestürzten Bestandes, um Genaueres über die Art des Mauerwerks, der verwendeten Steine und Mörtel sowie eine Einschätzung zum Baualter zu erfahren und ob Altmaterial gegebenenfalls für einen Wiederaufbau geeignet sei. Hierzu mussten wir uns um ein Gutachten bemühen. Laut Gutachter stammt das verwendete Ziegelmaterial von vor 1860 und die Mauer wurde mehrmals – aus heutiger Sicht – unsachgemäß saniert. Er kam zu dem Ergebnis, dass man die Mauer nicht mehr aufbauen kann. Schließlich gab das Landesdenkmalamt grünes Licht für den Abtrag mit der Auflage, gut erhaltene Mauersteine zur Wiederverwendung zwischenzulagern und für die anstehende Neugestaltung des Pfarrgartens zu verwenden. Der Abraum erfolgte schließlich am 13.12.2023.

Dass Baumaßnahmen langsam vorangehen, erkennt man auch an unserem Kirchturm. Wir mussten ein biologisches Gutachten erstellen lassen. Das Ergebnis: Unser Kirchturm wird von Fledermäusen zum Ein- und Ausflug genutzt, allerdings nicht als Quartier bzw. Hangplatz. Im Dachboden der Kirche befand sich eine Wochenstube mit ca. 15 Tieren der europarechtlich streng geschützten Braunen Langohren. Beim Kirchturm ist eine Sanierung ohne zeitliche Beschränkung möglich und wir hoffen, dass die Arbeiten am Turm bis zum Patrozinium diesen Sommer abgeschlossen sind.

Eine Sanierung der Dachkonstruktion beziehungsweise Arbeiten im und am Dach des Hauptschiffs und Chors können außerhalb der Fortpflanzungszeit der Tiere stattfinden, also zwischen September und März. Die Anrüstung des Schiffs wurde deshalb für August empfohlen, um einen Baubeginn zum 1. September dieses Jahres zu ermöglichen. Bei den Fassadenarbeiten gibt es keine zeitliche Einschränkung. Zum Erhalt des Vorkommens sind bei der Sanierung einige Maßnahmen zu beachten.

So hoffen wir, dass wir dieses Bauvorhaben nach langwierigen Vorbereitungen nun endlich anpacken und dann zügig abschließen können.

Weitaus einfacher war die Sanierung des Pfarrhauses. Hier konnten wir schnell notwendige Reparaturen am Putz erledigen, ein Fenster tauschen und die anderen sowie die Fassade streichen lassen, so dass das Pfarrhaus wieder in neuem Glanz erstrahlt.

Unsere Bastelfrauen haben durch ihr gemeinsames Tun erfreulicherweise wieder sehr große Summen „erbastelt“: Beim Palmenverkauf vor Palmsonntag spendeten sie den Erlös von 2.502,48 € an ein Heim für behinderte Kinder in Indien, das über Pater Mathew unterstützt wird. Bei ihrem Adventsbastelverkauf am Gemeindefest erarbeiteten sie einen stattlichen Erlös von 1.950,43 €, den sie für die Kirchenrenovation spendeten. Auch der Erlös aus der Bewirtung am Gemeindefest wird dazu verwendet, dieser beläuft sich auf 1.335,57 €. Dies sind dann also insgesamt 3.286 € aus dem Gemeindefest.

Fast schon außergewöhnlich: Nach drei Corona-Jahren konnten wir im Jahr 2022 sowohl das Krippenspiel in unserer Kirchengemeinde an Heilig Abend wie auch Anfang 2023 die Sternsinger-Aktion wieder durchführen. Durch die vielen freiwilligen Kinder war beides ein sehr lebendiges Erlebnis. Hatten wir daran nicht als Gemeinde eine große Freude?

Diese beiden Aktionen konnten wir dankenswerterweise dieses Mal wieder durchführen, auch wenn weniger Kinder als Sternsinger unterwegs sein wollten. Für die diesjährige Aktion mit dem Motto „Gemeinsam für unsere Erde – in Amazonien und weltweit“ stehen wir aktuell bei einem Spendenstand von 3.629,67 €.

Allen beteiligten Kindern und Jugendlichen sowie unserem Krippenspiel-Team und den Sternsinger-Betreuern ein ganz herzliches Vergelts Gott für ihren Einsatz.

Sollten Sie Interesse haben, das Sternsinger-Team für das Jahr 2025 zu verstärken, würden sich die Kinder sicher freuen.

Und wir benötigen noch mehr neue Helferinnen und Helfer! Aktuell laufen Ausschreibungsverfahren für den Bereich des Kirchenschmucks, den Frau Kästle dankenswerterweise übergangsweise noch weitermacht. Des Weiteren würde sich unser Lektoren- und Kommunionhelfer-Team über Verstärkung freuen, und wir wären auch dankbar, wenn wir jemanden für unsere Abschiedsgebete dazugewinnen könnten.

Sollten Sie selbst Interesse an diesen Tätigkeiten haben oder jemanden kennen, der Interesse hat, nehmen Sie gerne Kontakt zur Kirchengemeinde auf.

Erfreulicherweise konnten wir letztes Jahr mit Bruno Schleker auch einen neuen Hausmeister im Gemeindehaus begrüßen. Wir freuen uns, Ihnen dadurch das Gemeindehaus auch wieder für Veranstaltungen anbieten zu können.

Aufgrund der Energiekrise haben wir uns auch Gedanken gemacht, wie die Kirchengemeinde Achstetten dazu beitragen kann, Energie zu sparen. Hierzu haben wir unsere Heizungen in der Kirche und im Gemeindehaus optimiert. Bewusst haben wir uns gegen den Schritt entschieden, die Kirche gar nicht mehr zu heizen. Außerdem verzichten wir auch weiterhin auf die abendliche Beleuchtung unserer Kirche.

Im letzten Sommer konnten wir sowohl Erstkommunion als auch Firmung der Kinder und Jugendlichen feiern. Des Weiteren durften wir im vergangenen Jahr auch wieder Familiengottesdienste feiern und Gottesdienste, die von unserem Kirchenchor mitgestalten wurden. Da wir auch einen Familiengottesdienst am Christkönigsonntag feiern durften, haben wir Kirchengemeinderäte uns dafür entschieden, unseren Jahresbericht auf das neue Jahr, auf den Gottesdienst heute, zu verschieben.

Unsere Ministranten konnten zu ihrer Freude wieder das traditionelle Rätschen an den Ostertagen durchführen und weitere Gemeinschaftszeit mit Ausflügen, unter anderem in einen Escape Room oder in den Trampolinpark, verbringen.

Besonders gefreut hat uns, dass unsere Gemeinschaftsveranstaltungen hervorragend angenommen wurden. So war allen voran das Gemeindefest im Jahr 2022 sowie im letzten Jahr, mit dem Highlight der Darbietung unserer Kindergartenkinder, ein voller Erfolg. Auch unsere traditionellen Aktionen, wie z. B. unser Patrozinium mit der Oswald-Hockete, an welcher wir dieses Jahr auch die Ministranteneinführung und -verabschiedung gefeiert haben, oder auch das Angebot von Kaffee & Tee nach ausgewählten Gottesdiensten fand guten Anklang. Schön war auch, dass unser Dankfest für unsere vielen fleißigen Helfer im April 2023 solch ein Erfolg war.

In den Sommerferien und auch an Neujahr durften wir wieder Pfarrer Libambu bei uns begrüßen. Anlässlich des 25-Jährigen Jubiläums der Urlaubsvertretung von Pfarrer Libambu in diesem Jahr sind wir schon in der Planung eines kleinen Festes auf Seelsorgeeinheitsebene.

Genauso gefreut hat uns der Besuch von Pater Fernando, den wir wieder mit der Kollekte aus dem Gottesdienst für seine Projekte in Venezuela unterstützen konnten.

Insgesamt konnten wir drei Kirchenkonzerte ausrichten, welche wieder eine gute, vielseitige Mischung boten und gut besucht waren. In diesem Jahr war auch wieder ein Konzert mit unserem Kirchenchor und Musikern dabei, darunter die komplette Familie Schöttler. Unter der Leitung von Andrea Schöttler führten sie die Kantate „Psalm 23 – der Herr ist mein Hirte“ auf. Diese Konzerte sind für unseren Chor und auch für uns als Gemeinde ein besonderes Highlight. Wir sind dankbar, für alle, die an der Konzertreihe mitwirken und ihr Bestes geben und für jeden Besucher, der genießt und spendet. Bei Frau Schöttler möchten wir uns ausdrücklich für die gelungene Organisation der Konzerte bedanken.

Ein Thema, mit dem wir uns auch immer wieder beschäftigen, ist unser Kindergarten St. Franziskus. Wir sind glücklich darüber, dass wir so tolle Erzieherinnen und mit Frau Führlinger eine erfahrene und versierte Leitung bei uns beschäftigt haben und unser Betreuungsangebot gewährleisten können. Hier bemühen wir uns darum, unseren Erzieherinnen bestmögliche Arbeitsbedingungen und Arbeitsausstattung an die Hand zu geben.

Jedoch haben wir uns nicht nur mit Verwaltungsthemen, sondern auch mit theologischen Themen beschäftigt. Beim letzten Tätigkeitsbericht haben wir an dieser Stelle darüber berichtet, dass wir uns mit dem Thema Taufspendung durch Pastorale Dienste befasst haben. Dies wurde im Kirchenrecht 2020 als Möglichkeit angeboten und von Bischof Dr. Gebhard Fürst aufgegriffen. Unser Gremium hat sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, und wir waren dann alle sehr erstaunt, als der Bischof mitteilte, er würde nur 26 der 88 Bewerber-/innen zur Taufspendung beauftragen. Hierzu haben wir vom Kirchengemeinderat Achstetten, wie insgesamt 90 Kirchengemeinden unserer Diözese, uns einer Initiative einer anderen Seelsorgeeinheit angeschlossen, die den Bischof für diese Entscheidung kritisiert und einen Offenen Brief an ihn gerichtet hat. Bischof Fürst hat mit einem ausführlichen Brief reagiert. Mit seinem Nachfolger soll zu gegebener Zeit erneut das Gespräch gesucht werden.

Uns ist wichtig, in der gegenwärtigen Reformdebatte der Katholischen Kirche weltweit und vor allem in Deutschland ein klares Zeichen für mehr Partizipation von Laien und mehr Geschlechtergerechtigkeit zu setzen. Gerade die seelsorgerliche Begleitung von Menschen rund um wichtige Kasualien, wie z. B. die Taufe und deren qualifizierte gute liturgische Gestaltung vor Ort, sind von zentraler Bedeutung für eine Pastoral der Zukunft. Hier sind wir nun auf die weitere Entwicklung gespannt. Bischof Fürst hatte sein Rücktrittsgesuch als Bischof für Dezember letzten Jahres aufgrund des Erreichens seines 75. Lebensjahrs eingereicht, es wurde vom Vatikan angenommen und somit hat unsere Diözese seit 2. Dezember keinen Bischof mehr.

In der Sedisvakanz, also bis ein neuer Bischof gewählt wird, leitet der Diözesanadministrator Dr. Clemens Stroppel unser Bistum. Nun sind wir gespannt, wie es mit diesem speziellen Thema und mit der Kirchenentwicklung im Allgemeinen weitergeht. Aus Erfahrungswerten ist es durchaus möglich, dass ein neuer Bischof erst in zwei Jahren sein Amt antritt.

Wir hoffen, Sie konnten durch diese kleine Auswahl an Themen einen Eindruck gewinnen, mit wie vielen unterschiedlichen Themen wir Kirchengemeinderäte uns in diesem Jahr beschäftigt haben. Sollten Sie Interesse haben, einmal eine unserer Sitzungen zu besuchen, sind Sie herzlich eingeladen – Sitzungen des Kirchengemeinderates sind in der Regel öffentlich und werden im Mitteilungsblatt und am Aushang angekündigt. Unser nächster Sitzungstermin ist Mittwoch, der 24. Januar.

Die nächste Kirchengemeinderatswahl steht Anfang 2025 an. Sie werden sehen: Dieses Jahr vergeht schnell und deshalb können wir uns alle jetzt schon mit diesem Thema beschäftigen. Bitte machen Sie sich Gedanken über eine eigene Kandidatur und mögliche Kandidaten für unser Gremium.

Sollten Sie noch Fragen und Anregungen zum diesjährigen Tätigkeitsbericht und zur Arbeit des Kirchengemeinderats haben, stehen die Kirchengemeinderäte und ich Ihnen für ein Gespräch gern zur Verfügung.

Nun möchte ich mich noch bei all den vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern und unseren Angestellten bedanken, die auch im vergangenen Jahr wieder zahlreiche Dienste im Namen oder für die Kirchengemeinde St. Oswald in Achstetten verrichtet haben. Vergelt’s Gott!

Abschließend darf ich Sie noch herzlich darum bitten, die Entwicklung unserer Kirchengemeinde St. Oswald und die Arbeit unseres Kirchengemeinderates mit Ihrem Gebet zu begleiten.