Konzert zu vier Händen und Füßen

Andrea & Marius Schöttler, Foto: Robert Mages

Bei schönem Spätsommerwetter fanden am vergangenen Sonntag, 22. September rund 70 Konzertbesucherinnen und -besucher den Weg in die Achstetter Kirche, um Orgeltranskriptionen berühmter Orchesterwerke zu lauschen und dabei dem musizierenden Orgelduo Andrea und Marius Schöttler per Live-Übertragung auf die Finger zu schauen. Den schwungvollen Auftakt des Konzerts bildete Händels Einzug der Königin von Saba, bei dem Marius Schöttler den virtuosen Part der Oberstimmen übernahm, der im Original von zwei Oboen gespielt wird. Harmonisch und gut abgestimmt musizierten die beiden auch bei Pachelbels berühmtem Kanon. Mehrfach wechselten die beiden Musiker ihre Plätze, so erstmals beim ersten Satz von Bachs drittem Brandenburgischen Konzert. Hier musizieren verschiedene Gruppen des Orchesters im Wechsel und gemeinsam, was die beiden durch zahlreiche Manualwechsel nachahmten. In Mozarts Fantasie f-Moll präsentierten die Künstler keine Orchesterbearbeitung, sondern ein im Original für eine Flötenuhr geschriebenes Stück. Dieses fordert aber nach Mozarts eigener Aussage mehr klangliche Möglichkeiten als „lauter kleine Pfeiffchen“, was auf der Achstetter Orgel überzeugend präsentiert wurde. Vor allem beim diesjährigen Jubilar Anton Bruckner und seinem Scherzo aus der vierten Sinfonie wechselten sich die unterschiedlichsten Klangfarben auf kleinem Raum ab, was dem Publikum durch teilweise akrobatisch anmutende Registrierbewegungen auch visuell vor Augen geführt wurde. Ein Klassiker im Bereich der Klangfarben ist Ravels Bolero, eine gleichbleibende Tanzmusik, was die Melodie, die Harmonik und den ununterbrochenen markanten Rhythmus betrifft. Leise beginnend erreicht Ravel durch zunehmende Lautstärke und vielfältige Instrumentenkombinationen – gegen Schluss in Parallelführungen und Mixturklängen – eine

 permanente Steigerung. Das Publikum honorierte die Darbietungen mit lang anhaltenden Standing Ovations. Die gesammelten rund 475 € werden für das im Advent 2025 geplante Konzert des Achstetter Kirchenchores verwendet.